Freitag, 13. September 2013

Thomas Filor: Des einen Leid, des anderen Freud?

Klingt skurril, ist aber so: Der zuletzt angeschlagene Pariser Luxus-Immobilienmarkt profitiert laut Maklern von der Syrien-Krise. "Viele, vor allem Libanesen, sind wegen der Entwicklung in Syrien sehr beunruhigt", sagte der Chef des Maklerbüros Daniel Féau, Charles Marie Jottras, der Nachrichtenagentur AFP. Sie folgen ihrer Familie oder ihren Freunden, die nach Paris ins Exil gezogen sind. Hier gibt es bereits eine große libanesische Gemeinschaft."

Laut der Agentur gibt es derzeit Käufer aus mehreren Ländern des Nahen Ostens, die ihre Heimat wegen der unsicheren Lage in der Region verlassen haben. Einige wohlhabende Syrier waren Maklern zufolge bereits zuvor nach Paris geflüchtet.

Paris habe eine Tradition im Empfang wohlbetuchter Klientel aus dem Nahen Osten, sagte Jottras - ähnlich wie London, wo der Markt mit Luxus-Immobilien ebenfalls im Aufwind begriffen sei. In der französischen Hauptstadt habe schon die Großeltern-Generation unter anderem aus den ölreichen Golfmonarchien elegante Stadtpaläste bezogen. Die Enkel hätten in der Regel in den USA studiert, kämen jetzt aber wieder nach Paris.

Der Anstieg bei den Käufen nobler Residenzen ab einem Preis von einer Million Euro hängt Maklern zufolge auch mit einem deutlichen Preisrückgang im vergangenen Jahr zusammen. Daniel Féau gibt einen Rückgang von acht Prozent an - das ebenfalls auf Luxus-Immobilien spezialisierte Büro Emile Garcin spricht sogar von 15 Prozent binnen eineinhalb Jahren.

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