Über Jahrzehnte
galt: Je mehr Wohnraum, desto besser. Dieser Trend scheint nun umzudrehen.
Laut
Einschätzungen der Bundesbank stiegen die
Immobilienpreise seit 2010 um knapp 20 Prozent. Laut Angaben des
Statistischen Bundesamtes ist die durchschnittliche Fläche deutscher Wohnungen
von 2009 bis 2012 um knapp 5 Prozent auf 90,6 Quadratmeter gewachsen.
Gleichzeitig nahm die Wohnfläche je Einwohner sogar um fast 10 Prozent auf 46,7
Quadratmeter zu. Doch nun scheinen die „fetten Jahre“ vorbei zu sein. Derzeit
sind nämlich kleinere Wohnungen gefragter als früher – auch die persönlichen
Wohnflächen könnten sich pro Kopf reduzieren. Hauptursache sind die stark
gestiegenen Mieten und Preisen in den deutschen Großstädten. Angaben der
Bundesbank belegen, dass die Preise für Immobilieneigentum in den 125 größten,
deutschen Städten seit 2010 um fast 20 Prozent gestiegen seien. „Ähnlich verhält
es sich demnach auch mit den Mieten,“ bestätigt Immobilienexperte Thomas Filor.
„Seit 2004 erleben wir einen unglaublichen Mietpreisanstieg bei Stadtwohnungen,
der teilweise die der Häuser deutlich übertrifft.“
Gerade bei jungen Familien erlebt man es immer
häufiger, dass sie beispielsweise eher nach gut geschnittenen Wohnungen mit 65
Quadratmetern statt nach Vier- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit unpraktischem
Grundriss und zu hoher Miete suchen. Bei der Wohnungssuche stehen wir alle vor
diesem einen Kompromiss: Was hat für mich die höchste Priorität? Lage, Preis
oder Größe? Oder von allem ein Bisschen? Diese Faktoren wirken sich auf den
Preis aus. Vor allem jüngeren Menschen ist die Citylage besonders wichtig. Für
sie ist kleiner nicht schlechter, wenn der Komfort der Zentralität gegeben ist.
„Steigende Wohnkosten, immer mehr Single-Haushalte und
der Trend zurück in die Stadt begünstigen die Nachfrage nach kleineren
Wohnungen deutlich,“ so der Immobilienexperte Thomas Filor schließlich.
Anbieter sollten dies künftig intensiver berücksichtigen.
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