Was
die Häuser der Zukunft zu bieten haben
Nachhaltigkeit repräsentiert in allen Bereichen des
Lebens den Puls der Zeit: Auch auf dem Immobilienmarkt. Immerhin verbrauchen Gebäude
in Industrienationen 37 Prozent der Energie und 28 Prozent des Wassers. Außerdem
produziert die Baubranche 35 Prozent des Deponieabfalls und verursacht weltweit
36 Prozent der CO2-Emissionen. „Der demografische Wandel, die zunehmende
Urbanisierung, die Entwicklung digitaler Welten oder die Volatilität der
Kapitalmärkte werden die Gesellschaft grundlegend verändern“, erklärt
Immobilienexperte Thomas Filor. „Hier spricht man von sogenannten Megatrends.“
Megatrends sind unerwartete Entwicklungen die über Jahrzehnte hinweg gelten und
das Gegenbild zum gängigen Trendverständnis darstellen. Solche Megatrends
verlangen auch auf dem Wirtschaftszweig Immobilien ein Umdenken und innovative
Zukunftsstrategien. „Sich mit dem unaufhaltsamen Wandel auseinanderzusetzen sichert
mittel- und langfristig den Erfolg von Immobilieninvestoren“, rät Filor.
So hat die Initiative 5D innovative Lösungen entwickelt, um
die Effizienz und Produktivität der Bauindustrie deutlich zu steigern. Namenhafte
europäische Unternehmen sind bereits überzeugt: Ziel der Initiative besteht
darin, die Entwicklung moderner, modellbasierter Arbeitsweisen in der
Bauwirtschaft voranzutreiben und neue IT-Lösungen für die Planung, Ausführung
und Nutzung von Gebäuden und Infrastrukturprojekten zu entwickeln. Zunächst soll
ein dreidimensionales digitales Modell eines geplanten Bauwerkserstellt werden,
das exakte Informationen zu den einzelnen Bestandteilen, darunter Wänden,
Stützen, Trägern, Fassaden und weiteren Elementen, enthält. Als vierte Dimension
gilt die Zeit, denn um effizient bauen zu können, wird die Bauplanung mit
Terminen, Bauzeiten und zeitlichen Abhängigkeiten mit dem 3D-Modell verknüpft. Das
fünfte "D" steht für die Daten- und Prozessanbindung: Das System
erfasst die benötigten Baustoffe und Materialien und löst beispielsweise
automatisch Bestellungen aus, zudem werden Informationen für die Inbetriebnahme
und Wartung hinterlegt. „Mithilfe dieses Modells könnte die Effizienz und
Produktivität der gesamten Bauindustrie verbessert werden“, bestätigt Thomas
Filor.
Eine aktuelle Studie der Deutschen Hypothekenbank hat die
demografische Entwicklung, den technischen Fortschritt und den Wertewandel
beleuchtet. Demnach hat vor allem die zunehmende gesellschaftliche
Individualisierung enorme Auswirkungen auf den Markt. Während Ein- und
Zwei-Personen-Haushalte im Jahr 2030 einen Anteil von rund 80 Prozent ausmachen
werden, rücken in der Arbeitswelt flache Hierarchien und Projektarbeit stärker
in den Fokus und erfordern eine Modernisierung der Arbeitsprozesse und
Bürogestaltungen.
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