Donnerstag, 22. Januar 2015

Immobilienexperte Thomas Filor: Berliner im Immobilienkaufwahn



Die hohen Mieten in der Hauptstadt wecken bei vielen den Wunsch nach Eigentum
Der Preisanstieg bei Mietwohnungen in Berlin bewegt immer mehr Menschen dazu, in Eigentumswohnungen zu investieren. Laut einer Studie der Investitionsbank Berlin (IBB) ist die Nachfrage rasant gestiegen: Käufer suchen derzeit vor allem Immobilien im unteren (weniger als 200.000 Euro) und mittleren Preissegment (200.000 bis 300.000 Euro). Demnach herrschen, verglichen zu der starken Nachfrage, die größten Angebotsdefizite in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg. Die einzigen Bezirke, in denen das Angebot die Nachfrage übersteigt, sind Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick.
„Die Bauindustrie gerät in Zugzwang, um der Nachfrage gerecht zu werden. Derzeit befinden sich rund 191 Neubauprojekte mit zusammen knapp 14.000 Wohnungen in der Entwicklungsphase“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor. In diesem Jahr werden mit 6800 Wohneinheiten fast doppelt so viele Wohnungen fertiggestellt wie 2013 – was die Preise weiter in die Höhe treiben wird. Die Quadratmeterpreise bei Neubauwohnungen sind vor allem in den Bezirken Tiergarten (plus 550 Euro auf 3550 Euro) und Wedding (plus 450 Euro auf 2650 Euro) enorm gestiegen. Mit einem Plus von lediglich 50 Euro auf 3000 Euro blieben die Preise in Pankow nahezu konstant. In allen anderen Altbezirken stiegen die Preise durchschnittlich um 100 bis 400 Euro. Am günstigsten sind Neubauten demnach in Hellersdorf (2300 Euro pro Quadratmeter), am teuersten in Mitte (4600 Euro).
Für das aktuelle Wohnungsmarktbarometer haben die Analysten bei der IBB mehr als 200 Fragebögen ausgewertet, die sie zuvor an Vertreter von Wohnungsbauunternehmen, Hausverwaltungen, Maklerbüros, Baufinanzierer sowie Projektentwickler und Mietervereine geschickt hatten. Angesichts der Tatsache, dass die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in zehn von zwölf Bezirken das Angebot übersteigt, werden die Marktbedingungen für den Neubau von Eigentumswohnungen mit "sehr gut" in Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte beziehungsweise mit "gut" in Lichtenberg, Pankow, Reinickendorf, Spandau und Treptow-Köpenick bewertet. Lediglich Marzahn-Hellersdorf fällt in der Beurteilung deutlich ab.
„Doch trotz der hohen Preis- und Wertsteigerung in Berlin, ist der Erwerb von Immobilieneigentum immer noch verhältnismäßig erschwinglich,“ betont Immobilienexperte Thomas Filor.

5 Kommentare:

  1. Irgendwie schon verrückt. Über viele Jahre hat Berlin mehr oder minder so vor sich hinvegetiert. Und nun: als ob jemand den gordischen Knoten durchgeschnitten hätte

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  2. Bei den Preisen sollte man sich langsam zurückhalten. Berlin ist nicht so eng wie München oder Stuttgart. Wenn ordentlich neue Häuser gebaut werden, könnten die Preise auch wieder runtergehen.

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  3. für Berliner langsam nicht mehr bezahlbar

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  4. Es sind ja nicht nur die Investoren in Berlin, die zuschlagen. laut dem internationalen Verband Inrev wollen in Europa 77,4 Prozent der organisierten Teilnehmer mehr in Immobilien investieren. Es wird erwartet, dass Großanleger 42,5 Milliarden Euro in Beton und Stein investieren werden. Zu einem nicht unerheblichen Teil hierzulande.

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  5. Wie die FAZ schreibt haben die Preise für Wohnungen nach Auskunft des Verband deutscher Pfandbriefbanken im vergangenen Jahr um 5% angezogen. Das sind die höchsten Preissteigerungen die der Verband in den letzten 10 Jahren gemessen hat.

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