Crowdfunding
ist in aller Munde. Thomas Filor hinterfragt, ob diese Finanzierungsalternative
für Immobilien geeignet ist
Die Kapitalgewinnung durch Crowdfunding, sprich
Schwarmfinanzierung, ist in den USA bereits an der Tagesordnung. Auch in
Deutschland erfreut sich dieser Trend, vor allem bei Start-Up-Unternehmen,
großer Beliebtheit. „Doch wie realistisch ist der Trend für
Immobilienprojekte“, fragt sich Immobilienexperte Thomas Filor. Eine aktuelle
Studie des Immobilienportals Immonet greift auf, ob diese Art der Finanzierung
wirklich eine Option für Immobilieninteressenten darstellt. Demnach ist der
großen Mehrheit der Deutschen Crowdfunding
als Finanzierungsform zu wenig greifbar. Nur 20 Prozent der Befragten
können sich vorstellen, die eigene Immobilie über Crowdfunding finanzieren zu
lassen. „In den USA und Großbritannien ist Crowdfunding schon am
Immobilienmarkt angekommen“, weiß Filor. „In Deutschland haben erst wenige
Betreiber des Immobiliensektors Projekte mit Crowdfunding realisiert.“ Trotz
berechtigter Skepsis sieht der Immobilienexperte durchaus hohes Potential.
Die Investoren scheinen unterdessen noch skeptisch zu
sein: 62 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen diese Finanzierungsmethode
zu unsicher sei. Lediglich ein Prozent der Befragten gab an,
Immobilien-Crowdfunding überhaupt schon einmal genutzt zu haben. Hier spielen
auch Geschlechterunterschiede eine Rolle: Frauen sind verhältnismäßig weniger
risikofreudig. Von ihnen würden laut Immonet-Studie nur 12 Prozent private
Kleinstkredite für den Erwerb einer eigenen Immobilie in Anspruch zu nehmen.
Bei den Männern sind es immerhin doppelt so viele (knapp 30 Prozent). Ein
weiteres, entscheidendes Zielgruppenmerkmal ist der Altersunterschied. Da das
Phänomen Crowdfunding im
Immobiliensektor noch sehr neu ist, können sich vor allem die 25- bis
34-Jährigen offensichtlich besser damit identifizieren. Bei den über 55-Jährigen
lehnen ganze 72 Prozent diese Finanzierungsform ab, da sie ihnen zu riskant
erscheint.
Schließlich meint Immobilienexperte Thomas Filor: „Es
wird sich zeigen, ob sich die Unsicherheit gegenüber Crowdfunding legen wird.
Doch die Vorstellung, dass Anleihen von privat zu privat, unabhängig von
klassischen Kreditinstituten zustande kommen, ist nicht nur äußerst interessant,
sie funktionieren ja auch in anderen Bereichen.“ Allerdings müssten sicher noch
einige Voraussetzungen erfüllt werden, damit sich das Konzept der
Schwarmfinanzierung auch im konservativen Immobilienmarkt durchsetzt.
Dieses Thema wurde auch beim Kleinanlegerschutzgesetz angesprochen. Wer es nachlesen will: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/039/1803994.pdf
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