Wenn Immobilien für rechtsextreme Zwecke ausgenutzt werden
Immobilienexperte Thomas Filor macht darauf aufmerksam,
dass Neonazis bundesweit Immobilien, wie Grundstücke und Häuser besitzen. Dabei
beruft er sich auf Zahlen der Bundesregierung, welche die Grünen in der
vergangenen Woche angefragt hatten. Demnach sind derzeit mindestens 60
Immobilien im Besitz von Rechtsextremisten. Des Weiteren werden knapp 200 Grundstücke
und Häuser für Veranstaltungen und Wohnzwecke genutzt. „Eine bundesweite
statistische Erfassung von Immobilien, die von Neonazis genutzt werden, gibt es
leider noch nicht“, weiß Thomas Filor. In den nächsten Monaten soll sich das
allerdings ändern: So ist eine gesamtdeutsche Übersicht der von rechten
Aktivisten genutzten Häuser und Grundstücke in Planung. Ziel sei es, laut
Bundesregierung, „ein möglichst präzises Lagebild zu erstellen, um die
Immobilienbasis der rechtsextremistischen Szene und deren daraus abzuleitenden
Handlungsoptionen beurteilen zu können“.
Unterdessen betont Immobilienexperte Thomas Filor aus
Magdeburg, dass vor allem ostdeutsche Städte ein Dreh- und Angelpunkt für
Rechtsextremisten darstellt. „In Ostdeutschland gibt es teilweise in ländlichen
Gebieten und Kleinstädten zwar sanierungsbedürftige, dafür aber erschwingliche
Immobilien“, so Filor. „Oft kaufen Neonazis in abgelegenen Orten ganze
Bauernhöfe, um ungestört ihrem rechten Lebensstil zu frönen“.
Schließlich gibt eine Analyse des Bundesamts für
Verfassungsschutz (BfV) Aufschluss über die Verteilung der „braunen
Immobilien“. Die Analyse zeigt, dass sich die Hochburg der Rechtsextremisten im
Jahre 2011 im Osten Deutschlands befand. Dort besaßen Neonazis im genannten
Zeitraum insgesamt 48 Grundstücke und Häuser. Spitzenreiter im Westen waren
2011 Baden-Württemberg (sechs Immobilien), Bayern, Niedersachsen und
Rheinland-Pfalz (je fünf). Schließlich weist Thomas Filor aber darauf hin, dass
sich insbesondere in den westlichen Städten seit 2011 viel geändert hat: „In
Bayern und Baden-Württemberg haben Rechtsextremisten kaum noch eine Chance,
ihre Ideologie offensichtlich auszuleben, da die Bürger dort sehr liberal sind
und sogar „gegen rechts“ auf die Straße gehen. Diese Attitude wird hoffentlich
auch bald in Ostdeutschland an den Tag gelegt.“
Super Beitrag!
AntwortenLöschenGeht mal davon aus, dass der Verfassungsschutz seine Pappenheimer gut kennt.
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