Warum wir
in einem Mieterland leben
Viele Menschen wünschen sich eine eigene Immobilie: Sei es die städtische
Eigentumswohnung oder sei es das „Häuschen im Grünen“. Nichtsdestotrotz erfüllt
sich dieser Traum für viele Menschen hierzulande nicht. „Deutschland bleibt ein
Mieterland. Vor allem junge Leute ziehen einen Wohnungskauf oder den Bau eines
Hauses nicht in Betracht“, weiß Immobilienexperte Thomas Filor. Derzeit fordern
Vertreter von Architekten,
Maklern und der Baubranche bessere Voraussetzungen für den Erwerb einer eigenen
Immobilie. „Dazu gehören Faktoren wie
staatliche Zuschüsse zum Eigenkapital, eine geringere Grunderwerbssteuer, mehr
Baugebiete sowie eine bessere Verkehrsanbindung im Umland der begehrten
Großstädte“, so Filor weiter. Laut Statistischem Bundesamt zahlten vor drei
Jahren 57 Prozent der Haushalte Miete – diese Zahlen haben sich nach aktuellem
Stand kaum verändert. In Ostdeutschland wohnen mehr Menschen zur Miete, als in
Westdeutschland. „Im Vergleich zu anderen Ländern Europas gibt es in
Deutschland verhältnismäßig wenige Immobilieneigentümer“, sagt Thomas Filor. Dies
zeigen auch Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat. Während die
Eigentümerquote hierzulande bei knapp 53 Prozent liegt, sind es in Frankreich
und den Niederlanden knapp 65 Prozent, in Italien sogar 75 und in Spanien 80
Prozent.
Unterdessen
stellt sich die Frage, von wem denn eigentlich die Immobilien hierzulande besessen
werden? „Es sind tendenziell eher ältere Leute. Mehr als jeder zweite Haushalt
mit über 70-Jährigen besitzt Studien zufolge eine Immobilie“, erklärt
Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. „Hingegen sind es bei den 18- bis
45-Jährigen rund 70 Prozent, die mieten“. Als Ursache sieht Filor vor allem die
Entstehung von Single-Haushalten und dem Phänomen der Landflucht in die
mieterdominierten Großstädte. Ein weiterer Grund sind die für viele Menschen
sich ständig ändernden Berufsperspektiven: Sei es Studium, befristete
Arbeitsverträge oder generelle Ortswechsel. „Viele junge Menschen wissen nicht,
wo sie später langfristig leben wollen oder können“, so Thomas Filor
abschließend.
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