Die Immobilienpreise für Wohnungen und Häuser in
Deutschland steigen stetig. Besonders in den Großstädten wird es immer
schwieriger eine bezahlbare Immobilie zu finden.
Laut Angaben der Bundesbank
sind die Immobilienpreise in Deutschlands Städten so stark gestiegen, dass der
Wohnraum als vollkommen überteuert gilt.
Es könne "gegenwärtig Überbewertungen zwischen
fünf und zehn Prozent geben.“
In Großstädten wie Hamburg, Frankfurt am Main, München
oder Köln lägen die Immobilienpreise sogar bis zu 20 Prozent über dem Niveau,
das mit ökonomischen Faktoren erklärbar sei.
„In einer deutschen Großstadt eine günstige Wohnung zu
finden, gleicht mittlerweile dem Gewinn eines Sechsers im Lotto,“ bestätigt
Immobilienexperte Thomas Filor. „Aktuell gibt es in
Deutschland ein deutliches Mietpreisgefälle zwischen Großstädten und eher
ländlichen Regionen.“
Im Monatsbericht der Bundesbank heißt es, eine
flächendeckende Überteuerung auf dem Markt für Wohnimmobilien in Deutschland sei
zwar noch "nicht zu erkennen". Jedoch habe es in den vergangenen
Jahren in Ballungsräumen Preissteigerungen für Wohnungen und Häuser gegeben,
die sich "fundamental nur noch schwer rechtfertigen lassen".
Wohnimmobilien hätten sich seit 2010 um durchschnittlich 8,25 Prozent
verteuert. In größeren Städten seien die Preise für Geschosswohnungen sogar um
über ein Viertel gestiegen.
Hintergrund des Preisanstiegs bei Immobilien sei, dass
Wohnungen und Häuser in Deutschland in den vergangenen Jahren massiv an
Attraktivität als Geldanlage gewonnen hätten, hieß es im Monatsbericht der
Bundesbank. Nach dem Platzen von Immobilienblasen wie in den USA oder Spanien
hätten ausländische Investoren den deutschen Häusermarkt für sich entdeckt.
Auch bei Privatanlegern habe sich in den vergangenen Jahren die Auffassung
verstärkt durchgesetzt, dass sich Vermögen am besten mit Immobilieneigentum
sichern lasse.
„Die goldenen Zeiten, in denen eine Rendite von
20 Prozent und mehr als garantiert galt, sind zwar vorbei, doch die
Gewinnaussichten sind immer noch sehr hoch, vor allem in Anbetracht der
niedrigen Zinsen. Das wieder erstarkte Interesse an Deutschlands
Immobilienmarkt resultiert zum einen aus dem mangelnden Angebot der anderen
Märkte. Außerdem ist die deutsche Wirtschaft sehr stabil, was zusätzlich Käufer
anlockt,“ betont Thomas Filor.
Trotz der Entwicklungen sprach sich die Bundesbank gegen
sogenannte Mietpreisbremsen aus, wie sie in den vergangenen Monaten immer
wieder von Politikern diskutiert wurden. Es würden nur mehr neue
Mehrfamilienhäuser gebaut, wenn Investoren dauerhaft "genug
Renditepotenzial" in der Vermietung von Wohnraum sähen, warnte die
Bundesbank.
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