Anfang
Oktober ist es wieder so weit: Für tausende Berliner Studenten beginnt die Uni
– doch was bedeutet das eigentlich für den Hauptstädter Immobilienmarkt?
Zu jedem Semesterbeginn suchen rund 15.000
Studienanfänger aus dem In- und Ausland eine Unterkunft in Berlin. Während die
aus Berlin stammenden Studenten meist im Elternhaus bleiben, wollen tausende
Zugezogene auf einen Schlag eine Wohnung mieten. Aktuelle leben rund 164.500
Studenten in Berlin. „Dieses Segment stellt auf dem Berliner Immobilienmarkt
eine ganz bestimmte Mieter- und Zielgruppe dar“, weiß Immobilienexperte Thomas Flor.
Um dem Ansturm auf den ohnehin angespannten Wohnmarkt
gerecht zu werden, planen die sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften am 4.
September das Internetportal www.wohnenfuer.berlin.de freizuschalten. Hier
werden Studenten auf geeignete Angebote in den jeweiligen Beständen aufmerksam
gemacht.
"Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass alle
sechs städtischen Unternehmen zusammen derzeit mehr als 12.500 Studierende mit
Wohnraum versorgen", sagt Hendrik Jellema, Vorstandsmitglied der Gewobag,
stellvertretend für die landeseigenen Wohnungsunternehmen. Allein im Zeitraum von
September 2012 bis Dezember 2013 hätten die kommunalen Unternehmen 1400
Wohnungen an diese Mietergruppe neu vergeben. Für den kommenden Semesterstart
sollen im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion zusätzlich 500 Wohnungen angeboten
werden, die besonders geeignet für Wohngemeinschaften, aber auch kleine
Singlehaushalte, sind. „Für Wohnungsunternehmen besteht die Schwierigkeit
darin, der Zielgruppe gerecht zu werden und gleichzeitig von ihr zu
profitieren. Viele studentische Mieter suchen beispielsweise nur eine kurzfristige
Bleibe, “ so Filor weiter.
Wichtig ist es also auch, die finanzielle Situation der
Studenten zu kennen, um die Angebote entsprechend anzupassen.
Überraschenderweise liegt das durchschnittlich verfügbare Studenteneinkommen
bei 922 Euro monatlich und damit über dem Bundesdurchschnitt von 864 Euro.
Ausgehend von diesem Einkommen geben Studenten durchschnittlich 320 Euro ihres
Einkommens für die Miete aus. „Studenten sind eine stark wachsende
Mietergruppe, mit einer unerwarteten finanziellen Stärke“, bestätigt Thomas
Filor. Der Immobilienexperte kritisiert jedoch, dass die Angebote außerhalb des
S-Bahnringes weitestgehend ungeachtet bleiben, da sich Studenten von vorne
herein eine Bleibe im Zentrum suchen.
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