Donnerstag, 30. Oktober 2014

Immobilienexperte Thomas Filor: Wenn die eigenen vier Wände krank machen


Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl – Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Immobilie
Wer eine gebrauchte Immobilie kauft, dem ist deren Historie oft unbekannt. In Mietobjekten wechseln die Bewohner sogar noch häufiger. „Der Auslöser für die ein oder andere Krankheit ist oft das eigene Haus“, warnt Immobilienexperte Thomas Filor. So können sich hinter Wandverkleidungen, unter Bodendielen und abgehängten Decken wahre Krankheitserreger verbergen. „In den 60er und 70er Jahren wurden beispielsweise Materialien verbaut, die heute als sehr gefährlich gelten“, so Filor weiter. Vor allem Altbauten können sich als tickende Zeitbomben für die Gesundheit entpuppen.
Der Immobilienexperte Thomas Filor empfiehlt daher Eigeninitiative in Form einer kompletten Wohnraumanalyse vor dem Einzug. „Für empfindliche, immunschwach Menschen oder Familien mit Kindern ist eine solche Absicherung sehr wichtig, um böse Überraschungen im Nachhinein zu vermeiden“, erklärt Filor. Eine entsprechende Analyse bringt schnelle Ergebnisse und zeigt den möglichen Sanierungsaufwand, welcher sich sogar Wert mindernd auf den Kaufpreis niederschlagen kann. Bisher nutzen noch nicht viele Menschen die Möglichkeit einer Wohnraumanalyse: Bei einem durch­schnittlichen Kaufpreis für das Haus von 250.000 Euro liegen die Untersuchungskosten erfahrungsgemäß bei ein bis zwei Prozent, deutlich unter der Makler-Courtage. Ein Preis, der sich laut Filor lohnt, um finanziellen und gesundheitlichen Risiken vorzubeugen.
Wer eine Immobilie bewohnt, die vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde, ist seltener betroffen von gebäudebedingten Erkrankungen – vorausgesetzt das Objekt wurde nicht modernisiert. Erst in den späten 60er-Jahren setzten sich moderne Baustoffe, wie PVC und künstliche Mineralfasern durch. Diese enthalten die verschiedensten Schadstoffe. Zu den physikalischen Schadfaktoren im Haus gehören Elektrosmog, Radioaktivität, Radon und vor allem: Asbest. Als preiswerte Alternative wurde Asbest in den Nachkriegsjahren in vielen Dächern und Mauerwerken verwendet. Heutzutage ist Asbest als hoch Krebs erzeugend bekannt und im Baubereich strengstens verboten. Ganze Gebäude mussten geschlossen und abgerissen werden.
Die Problematik bei gesundheitlichen Beschwerden: Sie stellen sich erst nach einiger Zeit ein und selbst dann ziehen die wenigsten Menschen Rückschlüsse auf ihr Haus. Außerdem erkundigt sich kaum ein Arzt nach den Wohnbedingungen. Für gebäudebedingte Erkrankungen sprechen in vielen Fällen: Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl, Hautreizungen, Schleimhautschwellungen, hohe Infektanfälligkeit, allergische und asthmaähnliche Beschwerden.

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