Dienstag, 28. Juli 2015

Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg: Hunde in Mietwohnungen

Hunde sorgen in Mietwohnungen oft für Ärger – Immobilienexperte Thomas Filor klärt auf

Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg weist darauf hin, dass Wohnungseigentümer Rasenflächen für Hunde freigeben dürfen – jedenfalls solange die Mehrheit dafür stimmt. „Hunde sind zwar die besten Freunde des Menschen, sorgen aber in Mietshäusern teilweise für viel Ärger“, so Filor. „Ein Geschäft vor der Haustür oder ein Besuch auf dem Nachbarsrasen können schon eine hitzige Diskussion entfachen.“ Nichtsdestotrotz sind gemeinschaftliche Rasenflächen für die Vierbeiner grundsätzlich erlaubt. So kann mehrheitlich entschieden werden, dass Rasenflächen zum unangeleinten Spielen geschaffen werden. „Den Miteigentümern, die keine Hunde, muss nicht unbedingt ein Nachteil entstehen“, so Filor weiter.  Darauf weist die Zeitschrift „Das Grundeigentum“ hin (Heft 13/2015) und verweist auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 8. Mai 2015 (Az.: V ZR 163/14).
In dem verhandelten Fall hatten die Wohnungseigentümer einer Wohnanlage mit sechs Einheiten mehrheitlich beschlossen, dass Hunde der Eigentümer und Mieter auf den Rasenflächen spielen dürfen. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass der Rasen kein Hundeklo ist und die Hunde in keinem Fall Mitbewohner oder Gäste anspringen dürfen. Dagegen wurde geklagt.

Unterdessen heißt es nach Paragraf 15, Absatz 2 des Wohnungseigentumsgesetzes, dass die Wohnungseigentümer durch Stimmenmehrheit einen der Beschaffenheit des gemeinschaftlichen Eigentums entsprechenden ordnungsgemäßen Gebrauch beschließen. Dadurch darf aber keinem anderen Wohnungseigentümer ein Nachteil erwachsen. „In dem vorliegenden Fall war dies dadurch gewährleistet, dass die Rasenfläche nicht als Hundetoilette benutzt werden darf und keine Bewohner oder Gäste angesprungen werden dürfen - womit zugleich gesagt ist, dass beim Spielen eine mit dem Hund vertraute Person anwesend sein muss“, so Thomas Filor.

1 Kommentar:

  1. Es ist schon abenteuerlich wogegen so alles geklagt wird. Es ist doch verständlich, dass man in einer Hausgemeinschaft kein Hundeklo vor der Tür haben möchte. Ich verstehe manchmal die Aufregung nicht.

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