Warum immer mehr Makler keine
energetische Sanierung empfehlen
Immobilienexperte
Thomas Filor aus Magdeburg macht darauf aufmerksam, dass mittlerweile jeder
vierte Makler Vermietern von einer umfassenden
Sanierung abrät, vor allem vor einer Neuvermietung. Dies bestätigt auch der Marktmonitor
Immobilien 2016 (MMI) von immowelt.de. Demnach empfehlen 24 Prozent der Makler
den Vermietern, von einer energetischen Sanierung Abstand zu nehmen. „Die
Problematik besteht darin, dass die durch den fortlaufenden Immobilien-Boom
hohen Kosten für Sanierungen hoch sind und das bei rückläufigen
Investitions-Empfehlungen“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus
Magdeburg. Laut Immobilienportal immowelt.de habe sich der Trend in den
vergangenen Jahren drastisch geändert: So rieten im Jahre 2015 nur 17 Prozent
der Makler von energetischen Maßnahmen ab, 2012 waren es sogar nur 8 Prozent. Gleichzeitig
meint jeder dritte Makler, dass ein besserer energetischer Standard dazu dient,
höhere Mieten verlangen zu können. „Fakt ist, dass sich solche Investitionen
für einen Vermieter nur lohnen, wenn sich die Ausgaben in gewisser Weise wieder
durch spätere Mieteinnahmen rechtfertigen und damit aufwiegen lassen“, erklärt
Thomas Filor. Die Mehrheit der Makler fürchtet jedoch, dass sich durch die hohen
Standards der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechende Mieten nicht mehr
realisieren lassen. Dies gilt laut Thomas Filor vor allem für Städte mit
ohnehin günstigeren Mietpreisen.
Unterdessen ist die Nachfrage nach Immobilien in Großstädten
bekanntermaßen so hoch, dass sich oft auch eine Immobilie ohne astreine
energetische Standards problemlos vermieten lässt. Vor dem Verkauf einer
Immobilie raten 28 Prozent der Makler von einer Sanierung im Vorfeld ab. In
Boomstädten haben 40 Prozent der Befragten die Erfahrung gemacht, dass der
energetische Standard keine oder kaum Auswirkungen auf die Vermarktung ihrer
Immobilie hatte, hingegen waren es in mittelgroßen Städten 27 Prozent und in
kleineren Städten 34 Prozent. Abschließend gibt Immobilienexperte Thomas Filor
eine Faustregel mit auf den Weg: „Wenn man sich zu einer Sanierung entschließt,
sollte man in aller erster Linie die Sanierung des Dachs und der Fenster in
Betracht ziehen. Das macht nämlich schon enorm viel aus“, so Filor.
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