Öko-Waschmittel
klingen auf den ersten Blick vielversprechend – wer die Umwelt schützen möchte,
sollte aber genauer hinschauen
In dieser Woche beschäftigt sich Immobilienexperte
Thomas Filor aus Magdeburg mit dem Thema Öko-Waschmittel. „Viele Haushalte
entscheiden sich für Öko-Waschmittel, weil sie nicht nur saubere Kleidung, aber
auch ein reines Gewissen versprechen. Wie bei Lebensmitteln und Kosmetika muss
man allerdings zwei Mal hinschauen, um die wirklich umweltschonenden Produkte
zu erkennen“, betont Thomas Filor. So betont auch das Umweltbundesamt,
dass die Begriffe "bio" oder "öko" sehr vage und wenig
definiert sind. „Oft meinen Hersteller damit, dass die verwendeten Rohstoffe
ökologisch sind. Die Problematik besteht aber darin, dass selbst natürliche
Rohstoffe das Abwasser stark belasten können. Ein gutes Beispiel dafür ist Orangenschalenöl.
Dieses wird gerne eingesetzt, da es gut riecht und als organisch deklariert
werden kann. Allerdings ist es giftig für Wasserorganismen“, erklärt Thomas
Filor weiter. „Zwar hat sich in Sachen Umweltschutz schon viel getan, aber
trotzdem müssen Verbraucher aufmerksamer werden und beispielsweise auf Siegel
achten. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man sich für das EU-Ecolabel oder
den Blauen Engel entscheidet“, so Thomas Filor weiter. Die EU verbietet den Einsatz
von Phosphor und achtet darauf, dass waschaktive Substanzen in den Kläranlagen
abgebaut werden können. „Ein großes Problem ist aber Mikroplastik. In
Flüssigwaschmitteln wird es häufig benutzt, um die Flüssigkeit schimmernder
wirken zu lassen. Auf die Waschleistung hat dies jedoch gar keinen Einfluss. Auch
viele Duftkomponenten sind höchst umweltschädlich, insbesondere für
Wasserorganismen. Sie sind biologisch schlecht abbaubar und können auch
Allergien beim Verbraucher hervorrufen“, betont Thomas Filor. Nichtsdestotrotz gibt es auch Siegel, die
weniger eindeutig und eher intransparent sind. „Doch auch Zertifikate allein
müssen nicht ausschlaggebend sein. Man kann auch gute und umweltfreundliche
Produkte im Bioladen kaufen“, so Thomas Filor abschließend. Von den umweltfreundlichen
Waschnüssen rät das Umweltbundesamt ab: Sie würden das Problem nur verlagern,
da die Nüsse in Indien angebaut werden. Die hohe Nachfrage führt dazu, dass die
Preise vor Ort steigen und die Menschen häufiger industrielle Reiniger nutzen.
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