Preise
bei Neuvermietungen steigen um bis zu 40 Prozent
Eine Mieterhöhung ist für Mieter stets eine lästige
Angelegenheit. „Möchte der Vermieter innerhalb eines bestehenden Mietverhältnis
die Miete erhöhen, kann er dies nicht ohne Weiteres tun“, erklärt
Immobilienexperte Thomas Filor. Hierbei muss er sich an die gesetzlich
vorgeschriebenen Vorgaben halten, ansonsten können Mieter zurecht Widerspruch
einlegen. Anders verhält es sich jedoch bei Neuvermietungen: Kann eine Wohnung neu
vermietet werden, gilt zunächst einmal Vertragsfreiheit. Mieter und Vermieter
können die neue Miete aushandeln und dem Vermieter bleibt es selbst überlassen,
eine höhere als die frühere Miete zu verlangen. Die Rechtsprechung spricht
jedoch von sogenannten „Wucherpreisen“, wenn die Miete 50 Prozent über der
ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Hierbei handelt es sich jedoch um sehr
seltene Fälle – beispielweise um ein Ein-Zimmer-Apartment in einer
Studentenstadt. „Die meisten Mieter vergleichen ja“, so Thomas Filor.
Nichtsdestotrotz werden Immobilien bei Neuvermietungen
immer teurer. Laut einer Untersuchung des Immobilienportals ImmobilienScout24 sind
die durchschnittlichen Kaltmieten bei Neuvermietungen vor allem in mittelgroßen
Städten wie Wolfsburg (40,7 Prozent), Ingolstadt (28,9 Prozent) und Kassel
(28,8 Prozent) deutlich gestiegen. Bei den Metropolen hat lediglich Berlin
(30,8 Prozent) mit einem heftigen Preisanstieg zu kämpfen. „Die Mieten steigen
vor allem in attraktiven oder wirtschaftsstarken Städten, wo die Preise jahrelang
moderat waren“, bestätigt Thomas Filor. Nicht grundlos sind Automobilstandorte wie
Wolfsburg und Ingolstadt ganz oben mit dabei. „Auch Universitätsstädte wie
Dresden oder Leipzig werden immer teurer“, so Filor weiter. Am geringsten fiel
die Steigerung in Nordrhein-Westfalen aus. Wuppertal (4 Prozent), Hagen (4,3
Prozent) und Remscheid (4,7 Prozent) sind die Städte mit den kleinsten Steigerungsraten.
Der höchste Durchschnittspreis pro Quadratmeter bei Neuvermietungen wurde mit
13,01 Euro in München, der niedrigste in Chemnitz (5,05 Euro) gemessen. Für die
Untersuchung wertete ImmobilienScout24 über zwei Millionen Datensätze aus.
„In 2015 werden sich die Märkte voraussichtlich
entspannen. Vor allem in den Ballungszentren Berlin, Hamburg und München werden
sich die Mieten einpendeln. Es wird das Jahr der B-Standorte wie Leipzig,
Dresden und Magdeburg“, sagt Filor abschließend.
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