Warum Berlins „Bilig-Image“ bald der
Vergangenheit angehören wird
„Arm aber
sexy“ – das gängige Klischee über die Hauptstadt Berlin scheint Schnee von
gestern zu sein. Zumindest für den Immobilienmarkt trifft es nicht mehr zu.
„Der Immobilienwahnsinn nimmt in Berlin derzeit seinen Lauf und die Preise
explodieren förmlich“, bestätigt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. „Natürlich
gilt Berlin im Europavergleich immer noch als billig, doch das wird sich wohl
bald ändern.“ Immerhin werden mittlerweile Wohnungen zu Kaufpreisen bis zu 20.000
Euro pro Quadratmeter angeboten – Tendenz steigend. Beim besagten Objekt
handelt es sich um eine absolute Luxusimmobilie in der Sächsischen Straße, Ecke
Pariserstraße in Berlin-Wilmersdorf, inklusive Mamor-Wänden, Stuck und
Jugendstil. „Viele Bauten locken mit einem charmanten Jugendstil, der
detailgetreu rekonstruiert wurde. Dies macht diese Immobilien sehr exklusiv“,
so Thomas Filor weiter. Vor einigen Jahrzehnten war noch gar nicht an die
Aufwertung der Berliner Immobilien zu denken: Berlin war dafür bekannt, dass
viele Einwohner der Hauptstadt von kleinen Renten oder Sozialleistungen leben
und daher auf günstige Mieten angewiesen sind. „Seit der Immobilienmarkt heiß
läuft, steigt auch die Zahl der Luxus-Immobilien. Menschen, die Geld haben,
investieren es gerne in Betongold“, weiß Immobilienexperte Thomas Filor. Besonders
beliebt seien auch Dachgeschosswohnungen. Prioritäten lägen bei Echtholzparkett,
Fußbodenheizung, Klimaanlagen und Flügeltüren. Unerlässlich seien natürlich
großzügige Balkone oder Dachterrassen.
Besonders
teuer sind Immobilien in zentralen Gegenden, beispielweise Kudamm-Nähe in
Westberlin oder Nähe zum Potsdamer Platz oder Alexanderplatz in Ostberlin. „Es
ist natürlich erfreulich, dass Berlin in der Marktentwicklung inzwischen mit
anderen Metropolen in Europa und auch weltweit mithalten kann", sagt
unterdessen Sebastian Fischer, Geschäftsführer der Hausverwaltung "Engel
& Völkers" in Berlin. Immobilienexperte Thomas Filor warnt
abschließend jedoch die vereinzelten Luxusobjekte in Berlin als repräsentativ
zu erachten: „In- und Ausländische Investoren und auch die ganz normalen Bürger
schätzen Berlin als eine erschwingliche Metropole. Preissteigerungen sind bis
zu einem gewissen Punkt positiv, aber grundsätzlich sollte Berlin auch in
Zukunft für viele Leute bezahlbar bleiben.“